Ein neues Kapitel für Cannabis in Deutschland
Die Ära der Prohibition endet
Jahrzehntelang war Cannabis in Deutschland verboten. Der Besitz, Anbau und Verkauf der Pflanze wurden strafrechtlich verfolgt und führten zu unzähligen Verfahren und Verurteilungen. Die gesellschaftliche Debatte um die Legalisierung von Cannabis schwelte jedoch seit Jahren, und die Zahl der Befürworter einer liberalen Drogenpolitik wuchs stetig. Studien und Erfahrungen aus anderen Ländern zeigten, dass ein regulierter Cannabis-Markt zu einer Verbesserung des Gesundheits- und Jugendschutzes, einer Entlastung der Justiz und einer Bekämpfung des Schwarzmarktes führen kann.
Ein historischer Schritt mit vielen offenen Fragen
Am 1. April 2024 war es dann endlich soweit: Das Cannabisgesetz trat in Kraft und machte Deutschland zu einem der ersten Länder in Europa, die den Freizeitkonsum von Cannabis legalisieren. Dieser historische Schritt markiert einen Meilenstein in der deutschen Drogenpolitik und hat eine breite Palette an Reaktionen hervorgebracht – von Begeisterung und Erleichterung bis hin zu Skepsis und Kritik.
Die Legalisierung wirft viele Fragen auf, die sowohl Cannabiskonsumenten als auch die breite Öffentlichkeit beschäftigen. Was genau ist nun erlaubt? Wie funktionieren Cannabis Social Clubs in der Praxis? Welche Auswirkungen hat die Legalisierung auf den Straßenverkehr, den Arbeitsplatz und die Gesundheit? Wie wird sich der Schwarzmarkt entwickeln?
Dieser Guide bietet Orientierung
Dieser ultimative Guide zur Cannabis Legalisierung in Deutschland 2024 bietet Ihnen einen umfassenden und verständlichen Überblick über alle wichtigen Aspekte der neuen Gesetzgebung. Wir beleuchten die rechtlichen Rahmenbedingungen, die praktischen Auswirkungen und die gesellschaftlichen Herausforderungen der Cannabis Legalisierung und geben hilfreiche Tipps für alle, die sich mit dem Thema auseinandersetzen möchten.
Der Weg zur Legalisierung: Von der Verbotspolitik zum grünen Licht
Jahrzehntelange Diskussionen und gesellschaftlicher Wandel
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist kein Ereignis, das über Nacht geschehen ist. Es ist vielmehr das Ergebnis einer jahrzehntelangen gesellschaftlichen Debatte und eines Wandels in der öffentlichen Meinung. Lange Zeit wurde Cannabis als gefährliche Droge dämonisiert und mit Kriminalität und Sucht in Verbindung gebracht. Doch im Laufe der Zeit hat sich die Wahrnehmung von Cannabis in der Gesellschaft verändert.
Immer mehr Menschen erkannten die medizinischen Vorteile der Pflanze und plädierten für eine Entkriminalisierung des Konsums. Studien zeigten, dass Cannabis im Vergleich zu Alkohol und Tabak ein geringes Suchtpotenzial hat und dass die gesundheitlichen Risiken überschaubar sind. Auch die Erfahrungen aus anderen Ländern, die Cannabis bereits legalisiert hatten, sprachen für eine Neuregelung der deutschen Drogenpolitik.
Die Rolle von Politik, Wissenschaft und Aktivismus
Die Cannabis Legalisierung in Deutschland ist auch das Ergebnis des Engagements vieler Akteure aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Politische Parteien wie die Grünen und die FDP setzten sich seit Jahren für eine Liberalisierung der Cannabis-Gesetze ein. Wissenschaftler lieferten mit ihren Studien wichtige Argumente für die Entkriminalisierung und regulierten Abgabe von Cannabis. Und nicht zuletzt trugen zahlreiche Aktivisten und Cannabis Social Clubs mit ihrem Einsatz dazu bei, das Thema in die öffentliche Debatte zu bringen und den Druck auf die Politik zu erhöhen.
Eckpunktepapier der Ampel-Koalition
Im Herbst 2021 legte die damals neu gebildete Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP ihr Eckpunktepapier zur Cannabis Legalisierung vor. Darin wurden die Grundzüge der neuen Gesetzgebung festgelegt: Der private Eigenanbau von Cannabis sollte erlaubt werden, Cannabis Social Clubs sollten gegründet werden dürfen und der Verkauf von Cannabis sollte in lizenzierten Fachgeschäften erfolgen.
Verabschiedung des Cannabisgesetzes
Nach monatelangen Verhandlungen und Diskussionen verabschiedete der Deutsche Bundestag im Februar 2024 das Cannabisgesetz. Das Gesetz trat am 1. April 2024 in Kraft und legalisierte den privaten Eigenanbau und den Konsum von Cannabis in Cannabis Social Clubs. Der Verkauf von Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften soll zu einem späteren Zeitpunkt in regionalen Modellprojekten getestet werden.
Das Cannabisgesetz: Die neuen Spielregeln für Anbau, Verkauf & Konsum
Privater Eigenanbau: Was ist erlaubt?
Das neue Cannabisgesetz ermöglicht es Erwachsenen ab 18 Jahren, in Deutschland Cannabis für den Eigenbedarf anzubauen. Pro Person dürfen maximal drei weibliche, blühende Pflanzen kultiviert werden. Der Anbau muss in den eigenen vier Wänden erfolgen und darf nicht öffentlich sichtbar sein, um den Jugendschutz zu gewährleisten. Es wird empfohlen, den Anbau in einem separaten, abschließbaren Raum oder einer Growbox durchzuführen.
Die Ernte aus dem Eigenanbau darf ausschließlich für den persönlichen Konsum verwendet werden. Der Verkauf oder die Weitergabe an Dritte ist strengstens verboten und wird strafrechtlich verfolgt. Auch der Anbau von Cannabis im Freien, z.B. im Garten oder auf dem Balkon, ist nicht erlaubt, da hier die Gefahr des Zugriffs durch Unbefugte, insbesondere Kinder und Jugendliche, zu groß ist.
Cannabis Social Clubs: Gemeinsam anbauen und konsumieren
Eine weitere wichtige Säule der Cannabis Legalisierung in Deutschland sind die Cannabis Social Clubs (CSCs). Diese Vereine ermöglichen es ihren Mitgliedern, gemeinsam Cannabis für den Eigenbedarf anzubauen und zu konsumieren.
Jeder CSC darf maximal 500 Mitglieder haben, die alle volljährig und in Deutschland wohnhaft sein müssen. Die Clubs dürfen keine Gewinne erwirtschaften und müssen sich an strenge Auflagen in Bezug auf Jugendschutz, Suchtprävention und Qualitätssicherung halten.
Der Anbau von Cannabis in CSCs erfolgt in der Regel in geschlossenen Räumen und unter kontrollierten Bedingungen. Die Mitglieder können sich aktiv am Anbau beteiligen oder das Cannabis zu festgelegten Preisen vom Club erwerben. Der Konsum von Cannabis innerhalb der Clubräume ist jedoch nicht gestattet.
Lizenzierter Fachhandel: Cannabis aus dem Laden? (Zukunft)
Der Verkauf von Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften ist zunächst nicht Bestandteil der Cannabis Legalisierung in Deutschland. Die Bundesregierung plant jedoch, regionale Modellprojekte zu starten, um Erfahrungen mit einer regulierten Abgabe von Cannabis zu sammeln.
In diesen Modellregionen sollen spezielle Fachgeschäfte lizensiert werden, die Cannabis an erwachsene Personen verkaufen dürfen. Die Abgabemenge und der THC-Gehalt des Cannabis werden streng kontrolliert, um den Gesundheits- und Jugendschutz zu gewährleisten. Die Ergebnisse der Modellprojekte sollen dann in die weitere Gesetzgebung einfließen.
Jugendschutz und Prävention
Ein zentraler Aspekt der Cannabis Legalisierung ist der Schutz von Kindern und Jugendlichen. Das Cannabisgesetz sieht daher strenge Regelungen zum Jugendschutz und zur Suchtprävention vor.
Der Verkauf und die Abgabe von Cannabis an Personen unter 18 Jahren sind strengstens verboten. Cannabis Social Clubs müssen sicher stellen, dass nur volljährige Personen Zutritt zu ihren Räumlichkeiten haben.
Zudem werden umfangreiche Aufklärungs- und Präventionskampagnen gestartet, um Jugendliche über die Risiken des Cannabiskonsums aufzuklären und sie zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Droge zu ermutigen.
Cannabis und Autofahren: Was sich für Fahrer ändert
THC-Grenzwerte im Straßenverkehr: Null Toleranz ade?
Mit der Legalisierung von Cannabis in Deutschland stellt sich die wichtige Frage nach den Auswirkungen auf den Straßenverkehr. Wie bei Alkohol ist auch unter Cannabiseinfluss die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt, was zu einem erhöhten Unfallrisiko führt. Das neue Cannabisgesetz definiert daher klare Grenzwerte für den THC-Gehalt im Blut von Autofahrern.
Die genaue Höhe des Grenzwerts ist noch nicht final festgelegt und wird derzeit von Experten diskutiert. Wahrscheinlich wird ein Wert von zwei Nanogramm THC pro Milliliter Blut als Obergrenze festgelegt. Dieser Wert liegt deutlich niedriger als bei Alkohol und soll sicherstellen, dass Cannabiskonsumenten nur dann am Steuer sitzen, wenn sie tatsächlich fahrtüchtig sind.
Kontrollen und Sanktionen: Cannabis im Visier der Polizei
Um die Einhaltung der neuen THC-Grenzwerte zu kontrollieren, werden die Polizeibehörden ihre Kontrollen im Straßenverkehr intensivieren. Neben den bekannten Alkoholtests werden auch Cannabis-Schnelltests zum Einsatz kommen, die den THC-Gehalt im Speichel messen.
Wer den festgelegten Grenzwert überschreitet, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Neben einem Bußgeld und Punkten in Flensburg kann es auch zum Entzug der Fahrerlaubnis kommen. In besonders schweren Fällen drohen sogar Freiheitsstrafen.
Folgen für den Führerschein: MPU bei regelmäßigem Konsum
Die Cannabis Legalisierung hat auch Auswirkungen auf die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU), die im Volksmund auch als „Idiotentest“ bezeichnet wird. Wer regelmäßig Cannabis konsumiert und am Steuer erwischt wird, muss mit der Anordnung einer MPU rechnen.
In der MPU wird geprüft, ob der Betroffene geeignet ist, ein Kraftfahrzeug zu führen. Dabei spielen sowohl die körperliche und geistige Fahrtüchtigkeit als auch die Einstellung zum Drogenkonsum eine Rolle. Wer die MPU nicht besteht, erhält seine Fahrerlaubnis nicht zurück.
Tipps für Cannabiskonsumenten am Steuer: Verantwortungsvoll genießen
Für Cannabiskonsumenten, die auch Auto fahren, ist es wichtig, sich mit den neuen Regelungen zum THC-Grenzwert vertraut zu machen und verantwortungsvoll mit dem Konsum umzugehen.
Hier einige Tipps:
- Wartezeit einhalten: Nach dem Cannabiskonsum sollte eine ausreichende Wartezeit eingehalten werden, bevor man sich ans Steuer setzt. Wie lange THC im Körper nachweisbar ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. der Konsummenge, der Konsumhäufigkeit und dem individuellen Stoffwechsel. Als Faustregel gilt: Mindestens sechs Stunden nach dem Konsum nicht Auto fahren.
- Auf Anzeichen achten: Wer sich unsicher ist, ob er fahrtüchtig ist, sollte lieber auf das Auto verzichten. Anzeichen für eine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit können z.B. sein: verlangsamte Reaktionszeit, eingeschränkte Konzentration, veränderte Wahrnehmung, Schwindel oder Übelkeit.
Alternativen nutzen: Statt Auto zu fahren, können Cannabiskonsumenten auf öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder einen Taxi zurückgreifen.
Cannabis am Arbeitsplatz: Rechte und Pflichten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern
Drogenkonsum am Arbeitsplatz – erlaubt oder verboten?
Die Legalisierung von Cannabis wirft auch Fragen im Arbeitskontext auf. Darf man nun am Arbeitsplatz Cannabis konsumieren? Die Antwort ist: Es kommt darauf an.
Grundsätzlich gilt: Der Arbeitgeber hat das Recht, seinen Mitarbeitern den Konsum von Drogen am Arbeitsplatz zu untersagen. Dieses Recht ergibt sich aus seiner Fürsorgepflicht gegenüber seinen Mitarbeitern und dem Schutz des Betriebsablaufs.
Auch wenn Cannabis nun legal erhältlich ist, ändert sich an diesem Grundsatz nichts. Arbeitgeber können weiterhin Drogenverbote in ihren Arbeitsverträgen oder Betriebsvereinbarungen festschreiben. Wer sich nicht an diese Verbote hält, riskiert arbeitsrechtliche Konsequenzen, bis hin zur Kündigung.
Folgen für bestimmte Berufsgruppen: Sicherheit geht vor
Besondere Regelungen gelten für Berufsgruppen, die eine hohe Verantwortung tragen oder deren Tätigkeit ein erhöhtes Sicherheitsrisiko mit sich bringt. Dazu zählen z.B.:
- Piloten und Flugbegleiter: In der Luftfahrt herrscht absolute Null Toleranz gegenüber Drogenkonsum. Piloten und Flugbegleiter müssen regelmäßig Drogentests absolvieren und dürfen auch in ihrer Freizeit kein Cannabis konsumieren.
- Lkw- und Busfahrer: Auch im Güter- und Personenverkehr gelten strenge Regeln zum Drogenkonsum. Lkw- und Busfahrer müssen ebenfalls regelmäßig Drogentests absolvieren und dürfen kein Cannabis konsumieren, wenn sie am Steuer sitzen.
- Ärzte und Pflegekräfte: Im Gesundheitswesen ist der Drogenkonsum ebenfalls tabu. Ärzte und Pflegekräfte tragen eine große Verantwortung für das Wohl ihrer Patienten und müssen sicherstellen, dass sie ihre Arbeit zuverlässig und gewissenhaft ausführen können.
- Polizisten und Soldaten: Auch bei Polizisten und Soldaten herrscht ein strenges Drogenverbot. Sie müssen in der Lage sein, ihre Aufgaben jederzeit sicher und effektiv zu erfüllen.
Drogentests und arbeitsrechtliche Konsequenzen: Klarheit schaffen
Arbeitgeber haben das Recht, ihre Mitarbeiter auf Drogenkonsum zu testen. Die Durchführung von Drogentests ist jedoch an strenge Voraussetzungen gebunden.
So müssen die Mitarbeiter vorab über die Durchführung des Tests informiert werden und ihre Einwilligung erteilen. Zudem müssen die Tests von einer qualifizierten Person durchgeführt werden und die Ergebnisse müssen vertraulich behandelt werden.
Wer bei einem Drogentest positiv auf Cannabis getestet wird, muss mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen. Diese können von einer Abmahnung bis hin zur Kündigung reichen. Die genaue Sanktion hängt vom Einzelfall ab, z.B. von der Art der Tätigkeit, der Häufigkeit des Konsums und den Regelungen im Arbeitsvertrag oder der Betriebsvereinbarung.
Cannabis und Gesundheit: Chancen und Risiken der Legalisierung
Auswirkungen von Cannabis auf die Gesundheit: Ein vielschichtiges Thema
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat eine breite Diskussion über die gesundheitlichen Auswirkungen der Pflanze angestoßen. Cannabis ist ein komplexes Thema, dessen Effekte auf den menschlichen Körper vielfältig sind und von verschiedenen Faktoren abhängen, wie z.B. der Konsummenge, der Konsumhäufigkeit, der Art der Anwendung und der individuellen Veranlagung.
Positive Effekte: Cannabis kann schmerzlindernde, entspannende und appetitanregende Wirkungen haben. Es wird auch zur Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt, z.B. bei chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose und Krebs.
Negative Effekte: Regelmäßiger Cannabiskonsum kann zu Konzentrationsstörungen, Gedächtnisproblemen und einer verminderten Leistungsfähigkeit führen. Bei Menschen mit einer Veranlagung für psychische Erkrankungen kann Cannabis das Risiko für die Entwicklung einer Psychose erhöhen.
Suchtpotenzial und Prävention: Verantwortungsvoller Umgang ist entscheidend
Cannabis hat ein gewisses Suchtpotenzial. Regelmäßiger Konsum kann zu einer körperlichen und psychischen Abhängigkeit führen. Die Suchtgefahr ist jedoch deutlich geringer als bei anderen Drogen wie Alkohol oder Tabak.
Um den Risiken des Cannabiskonsums vorzubeugen, setzt die Bundesregierung auf umfangreiche Präventionsmaßnahmen. Dazu gehören:
- Aufklärungskampagnen: Die Bevölkerung soll über die Risiken und Chancen des Cannabiskonsums informiert werden.
- Frühintervention: Jugendliche, die Probleme mit Cannabiskonsum haben, sollen frühzeitig Unterstützung erhalten.
- Suchtberatung: Es sollen ausreichend Suchtberatungsstellen zur Verfügung stehen, an die sich Betroffene wenden können.
Medizinisches Cannabis: Therapie mit der Hanfpflanze
Medizinisches Cannabis ist in Deutschland bereits seit 2017 legal. Patienten mit bestimmten Erkrankungen können Cannabis auf Rezept erhalten, um ihre Symptome zu lindern.
Medizinisches Cannabis wird z.B. eingesetzt bei:
- Chronischen Schmerzen
- Multipler Sklerose
- Krebs
- ADHS
- Depressionen
- Angststörungen
Die Verschreibung von Medizinisches Cannabis unterliegt strengen Auflagen. Nur Ärzte mit einer speziellen Zusatzqualifikation dürfen Medizinisches Cannabis verschreiben.
Wirtschaftliche Aspekte: Cannabis als Wirtschaftsfaktor
Steuereinnahmen und neue Arbeitsplätze: Grünes Gold für den Staat?
Die Cannabis Legalisierung in Deutschland eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten für Cannabiskonsumenten, sondern birgt auch ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial. Experten erwarten durch die Legalisierung steigende Steuereinnahmen und die Schaffung zahlreicher neuer Arbeitsplätze.
Die Steuereinnahmen aus dem Verkauf von Cannabis könnten sich auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr belaufen. Dieses Geld könnte in den Ausbau des Gesundheits- und Bildungssystems oder in andere wichtige Bereiche investiert werden.
Zudem wird die Legalisierung zu einer neuen Branche mit zahlreichen Arbeitsplätzen führen. Es werden Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, der Verarbeitung, dem Handel und der Logistik entstehen. Auch in anderen Bereichen wie der Forschung, der Beratung und der IT wird die Cannabisbranche für neue Impulse sorgen.
Investitionsmöglichkeiten in der Cannabisbranche: Ein wachsender Markt
Die Cannabisbranche ist ein wachsender Markt mit großem Potenzial. Immer mehr Unternehmen investieren in die Produktion und den Vertrieb von Cannabisprodukten. Auch für Privatanleger bieten sich interessante Investitionsmöglichkeiten, z.B. durch den Kauf von Aktien von Cannabisunternehmen.
Es ist jedoch wichtig, sich vor einem Investment gründlich zu informieren und die Risiken abzuwägen. Die Cannabisbranche ist noch relativ jung und unterliegt starken Schwankungen.
Auswirkungen auf den Schwarzmarkt: Das Ende der illegalen Dealer?
Ein wichtiges Ziel der Cannabis Legalisierung ist die Bekämpfung des Schwarzmarktes. Durch die Schaffung eines legalen und regulierten Marktes soll der illegale Handel mit Cannabis eingegrenzt werden.
Experten erwarten, dass die Legalisierung zu einem deutlichen Rückgang des Schwarzmarktes führen wird. Die Preise für Cannabis werden sinken, die Qualität wird sich verbessern und die Verfügbarkeit wird sich erhöhen. Dies wird es für Konsumenten weniger attraktiv machen, Cannabis auf dem Schwarzmarkt zu kaufen.
Internationale Perspektiven: Cannabis Legalisierung weltweit
Vergleich mit anderen Ländern: Von Pionieren und Nachzüglern
Die Cannabis Legalisierung in Deutschland ist kein isolierter Fall. Weltweit haben bereits zahlreiche Länder den privaten Konsum und/oder den Verkauf von Cannabis legalisiert. Die Modelle und Regelungen unterscheiden sich jedoch von Land zu Land.
Pioniere der Legalisierung:
- Uruguay: Uruguay war das erste Land der Welt, das Cannabis im Jahr 2013 vollständig legalisierte. Der Staat kontrolliert den Anbau, die Verarbeitung und den Verkauf von Cannabis. Bürger können Cannabis in Apotheken kaufen oder selbst anbauen.
- Kanada: Kanada legalisierte Cannabis im Jahr 2018. Der Verkauf erfolgt in lizenzierten Geschäften, die von den Provinzen reguliert werden. Auch der private Eigenanbau ist erlaubt.
- USA: In den USA ist Cannabis auf Bundesebene noch immer illegal. Zahlreiche Bundesstaaten haben jedoch den privaten Konsum und/oder den Verkauf von Cannabis legalisiert. Die Regelungen unterscheiden sich von Bundesstaat zu Bundesstaat.
Nachzügler in Europa:
- Niederlande: Die Niederlande sind bekannt für ihre liberale Drogenpolitik. Der Verkauf von Cannabis in sogenannten „Coffeeshops“ ist geduldet, aber nicht offiziell legal. Der Anbau von Cannabis ist illegal.
- Portugal: Portugal entkriminalisierte den Besitz aller Drogen im Jahr 2001. Der Konsum und der Besitz kleiner Mengen Cannabis werden nicht mehr strafrechtlich verfolgt. Der Verkauf von Cannabis ist jedoch weiterhin illegal.
Trends und Entwicklungen in der internationalen Drogenpolitik: Weg von der Prohibition
Die Cannabis Legalisierung in Deutschland ist Teil eines weltweiten Trends zur Liberalisierung der Drogenpolitik. Immer mehr Länder erkennen, dass die Prohibition von Cannabis gescheitert ist und zu mehr Problemen als Lösungen geführt hat.
Die Legalisierung von Cannabis wird von vielen Experten als ein Schritt in die richtige Richtung gesehen. Sie erhoffen sich davon eine Verbesserung des Gesundheits- und Jugendschutzes, eine Entlastung der Justiz und eine Bekämpfung des Schwarzmarktes.
Fazit: Cannabis Legalisierung – Ein gesellschaftlicher Wandel mit Chancen und Herausforderungen
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland markiert einen einschneidenden Wendepunkt in der deutschen Drogenpolitik. Nach Jahrzehnten der Prohibition wird die Pflanze nun als Genussmittel akzeptiert und in einem regulierten Rahmen zugänglich gemacht.
Dieser historische Schritt birgt sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Die Legalisierung eröffnet neue Möglichkeiten für Cannabiskonsumenten, die nun legal und sicher auf Cannabis zugreifen können. Sie schafft neue Arbeitsplätze und bringt dem Staat zusätzliche Steuereinnahmen. Zudem ermöglicht sie eine bessere Kontrolle über die Qualität und den Verkauf von Cannabis, was zum Schutz von Konsumenten und Jugendlichen beiträgt.
Gleichzeitig ist die Cannabis Legalisierung mit Herausforderungen verbunden. Es gilt, die neuen Regelungen zum Straßenverkehr, am Arbeitsplatz und zum Jugendschutz konsequent umzusetzen und zu kontrollieren. Auch die Präventionsarbeit muss intensiviert werden, um die Risiken des Cannabiskonsums, insbesondere für Jugendliche, zu minimieren.
Die Cannabis Legalisierung in Deutschland ist ein gesellschaftlicher Wandel, der mit großer Aufmerksamkeit verfolgt wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Regelungen in der Praxis bewähren werden und welche langfristigen Auswirkungen sie auf die Gesellschaft haben werden.